Gegen das Vergessen

14. Jul 2019

Exkursion der Marienschule Brilon nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz

Gruppenfoto

26 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 10 der Marienschule Brilon hatten Dank des BDKJ Paderborn kurz vor den Sommerferien die Möglichkeit, an einer Fahrt nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz teilzunehmen. 

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein dichtes Netz von Konzentrationslagern errichtet, um Millionen von Menschen zu ermorden. Das Konzentrationslager Auschwitz zählt zu einem der größten deutschen KZs. Sein Name ist für die ganze Welt zum Symbol für Terror und Völkermord geworden.

Zuerst ging es für die 26 Schülerinnen und Schüler mit dem Bus zum Flughafen nach Dortmund. Begleitet wurden die Schüler von ihren Geschichtslehrern S. Sommer und P. Baaden sowie von 2 Betreuern des BDKJ. Der Aufenthalt in Polen begann direkt mit einer Stadtbesichtigung von Krakau. Am nächsten Tag fuhr die Gruppe in das Stammlager Auschwitz I, wo an einer Führung teilgenommen wurde. Diese führte durch Baracken, Krematorien und Gaskammern. Fassungslos standen die Teilnehmer beispielsweise vor dem endlos erscheinenden Buch mit den aufgelisteten Namen der ermordeten Juden oder vor Kinderzeichnungen, die das Leben der inhaftierten jüngsten Häftlinge thematisierten. Am Tag darauf ging es nach Auschwitz-Birkenau. Zu Beginn der Führung betrat man den ehemaligen Hauptwachturm, um einen Überblick über das enorme Ausmaß des Geländes zu bekommen. Doch selbst von dort oben konnte nicht das ganze Lager gesehen werden, da es unvorstellbare Ausmaße hat. Zwischen den beiden größten Krematorien und Gaskammern des Lagers befindet sich heute ein Denkmal, das den ermordeten Menschen gewidmet ist. Dort betete die Gruppe für alle Opfer, aber auch für unsere und zukünftige Generationen, dass so etwas Abartiges, Grausames und Unvorstellbares nie wieder geschieht.
Und obwohl die Schülerinnen und Schüler selbst vor Ort waren und Überbleibsel wie einen Raum voll Haare, Schuhe oder Koffer mit Namen gesehen hatten, ist es für alle trotz allem noch immer surreal, was damals geschah. Ein solch derartiges Verbrechen, wie Hitler es veranlasste, ist für heutige Generationen unvorstellbar und wird es auch immer bleiben.
Nur noch wenige können davon berichten, was wirklich im Konzentrationslager in Auschwitz geschehen ist. Der 98-jährige Karol Tendera berichtete den Marienschülern als Zeitzeuge eindrucksvoll von seinem Leben und Leiden im Konzentrationslager in Auschwitz. Dies unterstreicht nochmals die Wichtigkeit, dass solche Gedenkstätten erhalten bleiben sollten, denn irgendwann werden keine überlebenden Mahner mehr da sein und dann liegt es an unserer Schülergeneration, diesen schandhaften Teil der deutschen Geschichte der nächsten Generation mitzuteilen. Nach dem intensiven Zeitzeugengespräch wurden das Schindler-Museum und das jüdische Viertel von Krakau besucht.
Mit dem Fazit, dass es an der heutigen Generation liegt, solch ein derartiges Verbrechen in Zukunft zu vermeiden und tolerant mit den Mitmenschen umzugehen, flogen alle am nächsten Tag mit vielen Eindrücken im Gepäck wieder nach Hause. Insgesamt gesehen war es ein tolles Bildungsangebot, bei dem das Geschichtswissen vertieft und erweitert werden konnte. Aber noch viel wichtiger ist es, mit solch einer Fahrt die Abneigung gegenüber Rechtsextremismus, autokratischen Systemen und Rassendenken so zu vertiefen, dass man sich nie auf so etwas wie im Dritten Reich einlässt. Der beste Schutz, den eine Demokratie haben kann, ist eine aufgeklärte Jugend, die vor Augen hat, zu welchen Katastrophen Diktatur, Rassismus und Diskriminierung führen.