Exkursion der Jahrgangsstufe 10 nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau

29. Mär 2020

Ein Erlebnisbericht ...

Am Montag, den 09.03.2020 fuhren wir um 05:30 Uhr am Hallenbad Brilon mit dem Dortmunder Flughafen als Ziel los. Wir 31 Schülerinnen und Schüler wurden von der Lehrerin Frau Merschulte und dem Schulleiter im Ruhestand Herrn Stratmann begleitet. Unterstützt wurden die Lehrkräfte von Anna und Oliver vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aus Paderborn.

Von Dortmund aus flogen wir nach Katowice in Polen. Dort angekommen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Krakau, wo wir die nächsten Tage auf einem Hausboot auf der Weichsel residierten. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, lernten wir bei einer ersten Stadtführung das jüdische Viertel Kazimierz und die Altstadt Krakaus kennen.

Am nächsten Tag besichtigten wir die ehemalige Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler. Nach einer sehr interessanten Führung durch das Museum und einem vertieften Einblick in die Geschichte Krakaus zur Zeit des Nationalsozialismus gelangten wir zum Höhepunkt des Tages: dem Zeitzeugengespräch mit Stefania Wernik, die in Baracke 15 in Auschwitz-Birkenau geboren wurde und bei der Befreiung am 27.01.1945 drei Monate alt war. Sie erzählte uns die Geschichte ihrer Mutter und ihre eigene Geschichte, wie sie für die Kinderversuche von Dr. Josef Mengele missbraucht wurde und über die für sie bis heute spürbaren Nachwirkungen der Versuche. Nach ihrem sehr bewegenden Vortrag konnten wir ihr zudem noch eigene Fragen stellen.

Am Mittwoch besuchten wir ein Museum über die Sinti und Roma in Oświęcim (Auschwitz), deren Geschichte uns eindrucksvoll nähergebracht wurde. Anschließend fuhren wir mit dem Bus in das Stammlager Auschwitz I. Allerdings konnten uns leider nicht alle Räume und Ausstellungsorte des Lagers gezeigt werden, da die Gedenkstätten in Polen am nächsten Tag wegen des Corona-Virus schließen mussten. Aus diesem Grund nahmen wir auch am selben Tag an einer verkürzten Führung auf dem Gelände von Birkenau teil. Nichtsdestotrotz waren beide Gedenkstätten sehr emotional ergreifend für uns und die Dimensionen Birkenaus machten uns sprachlos.

Am nächsten Tag sahen wir uns die Kunstausstellung des Auschwitz-Überlebenden Marjan Kołodziej an. Die Bilder ermöglichten uns noch einmal einen ganz anderen, authentischen Blickwinkel auf die Lebensbedingungen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und waren zuweilen ganz schön emotional- für manche im wahrsten Sinne des Wortes sogar umwerfend. Leider konnten wir an diesem Tag aufgrund der Corona-Virus-bedingten Schließungen keine weiteren Aktionen durchführen.

Am Freitag, den 13.03.2020 ging es für uns nach einer sehr interessanten fünftätigen Studienfahrt zurück nach Deutschland.

Bei den alltäglichen Reflexionen, die jeweils am Ende eines ereignisreichen Tages zusammen mit den Lehrern und Betreuern stattfanden, waren sich alle Schülerinnen und Schülern einig, dass sich so etwas niemals wiederholen darf. Darum ist es für uns besonders wichtig, dass wir aus der Geschichte lernen und die Erfahrungen, die wir durch diese Fahrt gewinnen durften, auch an die nächste Generation weitergeben. Daher ist es unserer Meinung nach eine sehr bedeutende vom BDKJ organisierte Exkursion, sodass wir uns erhoffen, dass auch zukünftig Schülerinnen und Schüler die Chance haben die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu besuchen.

            Ein Bericht von Nils Schwickardi und Jonas Kraft