Marienschülerinnen und -schüler simulieren Klimakonferenz

11. Jun 2024

und erreichen das Klimaziel knapp

Jede Woche erreichen uns Nachrichten, die die Folgen der Klimaveränderungen auf der Welt, aber auch vor unserer Haustür beschreiben. Flutkatastrophen in verschiedenen Teilen Deutschlands oder die Trockenheit und der Sturm vereint mit einer rasanten Borkenkäferpopulation bei uns im Sauerland zeigen, dass wir alle vom Klimawandel betroffen sind. 

Die Marienschule versucht zunächst bei ihrem eigenen Handeln anzusetzen. So achten Energiescouts in jeder Klasse auf ressourcenschonenden Umgang mit Strom, Wasser und Wertstoffen. Es gibt zwei Wasserspender in der Schule und eine Garten-AG, die ein naheliegendes Grundstück pflegt. Manchmal, so äußern die SchülerInnen aber immer wieder, haben sie wie auch Erwachsene das Gefühl, dass ,,reiche doch sowieso nicht“. Die großen Klimaaufgaben müssten in der Politik gelöst werden. 

Um sich dieser Perspektive zu nähern, konnte mit finanzieller Unterstützung von engagement global und des Fördervereins der Marienschule ein Partner gewonnen werden. Myclimate, eine internationale Klimaschutzorganisation, bringt viel Erfahrung mit und simulierte in den Räumlichkeiten des ADH eine UN-Klimakonferenz.

Klimakonferenz

An einem Tag konnten sich ca. 60 Zehntklässler besonders in die Folgen der globalen Temperaturerhöhung vertiefen. Im Anschluss daran übernahmen sie verschiedene Rollen. Dabei waren sowohl Länder des globalen Nordens, der Wirtschaft, der Industrie und der fossilen Energie vertreten als auch Klimaaktivsten oder Länder des globalen Südens. In Kleingruppen erarbeiteten die SchülerInnen die Positionen, Sorgen und Ziele der einzelnen Vertreter. Nach einer beeindruckenden Vorstellungsrunde, bei der ein Klimaaktivist sich symbolisch an die Heizung fesselte, ging es in die Debatte. In Form einer Klimakonferenz debattierten die Heranwachsenden verschiedene Maßnahmen, die die globale Temperatur um mindestens 2 Grad Celsius senken sollten. Unterstützt wurde dies durch die Software ,,en-ROADS“. Bei diesem interaktiven, kostlosen und frei zugänglichen Tool handelt es sich um ein Programm, das detailliert die Folgen z.B. von der Veränderung alternativer Energien oder den Ausbau technischer Lösungen darstellt. Dabei hatte jede Gruppe eine Stimme, um einer Maßnahme zuzustimmen oder sie abzulehnen. 

Die SchülerInnen merkten schnell, dass die Interessen sehr unterschiedlich waren und sie Allianzen bilden mussten, um ihre Ziele zu erreichen. Ohne Kompromisse ging es nicht, wenn man auch für die eigenen Ideen später Mitstreiter gewinnen wollte. Auch Aspekte des Lobbyismus streiften die Debatte immer wieder. 

Voller Elan und ganz in ihrer Rolle debattierten die 10. Klässler ausdauernd und hitzig. Dabei konnten sie sich fast nicht einigen und hätten das angestrebte Klimaziel mit 2 Grad Celcius verpasst.

abgestimmte Maßnahmen der SchülerInnen während der Klimakonferenz
abgestimmte Maßnahmen der SchülerInnen während der Klimakonferenz

Eine Befragung am Ende zeigte, dass bei dieser gelungenen Veranstaltung nicht nur das Wissen rund um die Klimadiskussion vertieft wurde, sondern vor allem die eigenen Erfahrungen in der Debatte bereichernd waren. ,,Man konnte in einen Bereich reinschauen, an den man sonst nicht gedacht hätte“, war ein Fazit. Und so bekamen die SchülerInnen Lust auf noch folgende Debatten um konkrete Maßnahmen und ihre Wirkungen.